Führende Münchner Kulturinstitutionen gestalten neue Räume der Begegnung. Unter dem Titel „Dritte Orte“ öffnen sie sich noch stärker für die Stadtgesellschaft, um Kulturorte partizipativ und niederschwellig erlebbar zu machen.
Die Beisheim Stiftung hat das Förderprogramm „Dritte Orte“ als Pilotprojekt in München gestartet. Seit Herbst 2024 unterstützt sie drei Münchner Kultureinrichtungen unterschiedlicher Sparten bei ihrer Transformation zu „Dritten Orten“: die Schauburg – Theater für junges Publikum, das Haus der Kunst und die Bayerische Staatsoper. Auch die Pinakothek der Moderne macht sich auf den Weg zu einem „Dritten Ort“ und steht dazu mit der Beisheim Stiftung und den von ihr geförderten Kultureinrichtungen im Austausch.
Die Initiative versteht Kulturinstitutionen als soziale Treffpunkte jenseits von Zuhause und Arbeitsplatz – sogenannte „Dritte Orte“. Diese Räume laden unabhängig von Konsum oder Eintritt zur Teilhabe ein, fördern gesellschaftlichen Dialog und stärken den sozialen Zusammenhalt. Neben der Begleitung durch das Beratungsunternehmen Syspons umfasst das Programm auch gemeinsame Netzwerktreffen und eine externe Evaluation.
„Wer Dritte Orte schaffen will, betritt Neuland – gerade in traditionellen Kulturbetrieben. Wir unterstützen diesen Weg ganz bewusst: mit Raum zum Experimentieren, mit Zeit zum Lernen und mit Vertrauen in die Kraft kultureller Orte, gesellschaftliche Veränderungen mitzugestalten,“ so Max Wagner, Geschäftsführer der Beisheim Stiftung.
Schauburg – Schauburg Labor in Ramersdorf
Das Schauburg Labor im Münchner Osten bietet jungen Menschen einen experimentellen Theaterraum, in dem sie selbst künstlerisch tätig werden können – als Darsteller:innen, Autor:innen, Musiker:innen oder Techniker:innen. Mit dem integrierten Café als Treffpunkt ohne Konsumzwang entsteht ein Ort für Teilhabe, Austausch und kreatives Ausprobieren. Ein fest angestellter Community Builder arbeitet im Stadtviertel daran, neue Zugänge zu schaffen.
Haus der Kunst – Weiterentwicklung als Dritter Ort
Der Dritte Ort am Haus der Kunst ist eine Weiterentwicklung der Institution insgesamt. Das gemeinsame Erleben steht dabei im Mittelpunkt des Dialogs mit einer offenen, vielfältigen und wachsenden Community. Die Rolle als Ort gesellschaftlicher Auseinandersetzung wird vertieft durch neue Formate und Räume: Eine neu definierte Nutzung der Mittelhalle, mehr Barrierefreiheit, Community-Projekte und neue Aufenthaltsmöglichkeiten machen das Haus noch sichtbarer und zugänglicher für ein diverses Publikum.
Pinakothek der Moderne – FLUX
Mit FLUX entsteht ab Juni 2025 eine interaktive, ganzjährig nutzbare Installation im Innen- und Außenbereich des Wintergartens. Die international renommierte Künstlerin Morag Myerscough gestaltet diesen Ort gemeinsam mit Bürger:innen als Treffpunkt mit gastronomischen Angeboten, Diskussionsformaten und Performances. FLUX wird unabhängig von Museumsöffnungszeiten zugänglich sein und die Pinakothek in den öffentlichen Raum erweitern.
Bayerische Staatsoper – Apollon Foyers im Nationaltheater
Mit den Apollon Foyers entsteht ein lebendiger, einladender 3. Ort im Herzen der Stadt, der zum Austausch, Verweilen und Entdecken einlädt. Im Laufe der Spielzeit 2025-26 wird das Vorderhaus des Nationaltheaters Schritt für Schritt zugänglicher gemacht: Die prachtvollen Prunksäle, der Königssaal und die Ionischen Säle werden erstmals tagsüber für alle geöffnet. Das Ziel ist klar: den Münchner:innen und den Besucher:innen der Stadt neue Perspektiven zu eröffnen, kreative Erlebnisse zu teilen und durch aktives Mitgestalten die Gemeinschaft zu stärken.